Was kann man tun gegen die Ermüdung in Online-Terminen?
In unserem Beitrag "Zoom Fatigue - Warum machen digitale Termine müde?" haben wir erklärt, was Zoom Fatigue eigentlich ist und wie es dazu kommt. In dieser Tiny Lecture geht es um die Möglichkeiten dieser Müdigkeit in Online-Terminen wirksam zu begegnen.
Hier sind wir gefragt, einen Unterschied zu machen. Jeder hat einen Einfluss auf das gemeinsame Miteinander - in unseren alltäglichen Beziehungen, genauso wie in der digitalen Zusammenarbeit.
Im digitalen Miteinander spielen dieselben Aspekte die tragende Rolle, die auch im analogen Leben wichtig sind, wie physische Zuwendung, Augenhöhe, Ausreden lassen, Zuhören und Rückfragen
Für eine natürliche Zusammenarbeit im digitalen Raum
Die wichtigsten Hinweise im Überblick:
Mit Geduld, Empathie und Achtsamkeit können wir den Einschränkungen im virtuellen Raum entgegenwirken. Begegne deinen Teilnehmern auf Augenhöhe und höre ihnen bewusst zu. Lasse sie ausreden und nimm ihre Bedürfnisse ernst.
Gehe aktiv auf die Teilnehmer zu und mit gutem Beispiel voran. Zeige Emotionen möglichst deutlich. Je offener und freundlicher du wirkst, desto schneller werden sich auch deine Teilnehmer öffnen.
Hole deine Teilnehmer ins Gespräch und verbalisiere Dinge und Handlungen, die in einem analogen Setting unausgesprochen bleiben würden. Zum Beispiel „Kathrin, ich sehe, bei dir steht ein Blumenstrauß im Hintergrund, ...“, „Einen kurzen Augenblick, ich teile euch meinen Screen“, „Bei Stefan habe ich gerade den Versuch gesehen, ein Gähnen zu unterdrücken, ... wer ist für eine Pause?“, ...
Achte genau auf die Stimmungslage der einzelnen TeilnehmerInnen und frag gezielt nach, wenn du merkst, dass jemand unzufrieden wirkt. Wenn du Konflikte wahrnimmst, sprich sie frühzeitig an.
Lieber einMal mehr gefragt, als zu wenig. Hole dir regelmäßig die Zustimmung aller TeilnehmerInnen, allein diese kurzen Abstimmungen geben deinen TeilnehmerInnen ein Gefühl von Selbstwirksamkeit, Einflussnahme und „Gesehen werden“.
Zeige dich auch als privater Mensch. Teile persönliche Erlebnisse und Emotionen, die den anderen ein Gefühl für dich geben. Zeig dich authentisch und auch verletzlich. Verstecke dich nicht hinter deiner Rolle - so kannst du auch deine Teilnehmer dazu ermutigen, sich zu zeigen und zu öffnen.
Praktische Tipp-Liste gegen Zoom-Fatigue
- Kamera auf Augenhöhe bringen und bestmöglich versuchen mit den Augen Kamerakontakt zu halten. Ein Aufkleber neben der Kamera hilft als Erinnerung.
- Verzögerung zwischen Hören und Sehen einkalkulieren - Langsamer sprechen, präsentieren und bewegen
- Hände sichtbar einsetzen, bewusst und langsam
- Die Mimik deutlich einsetzen. Häufiges Lächeln erzeugt eine angenehme Atmosphäre.
- Verbales Begleiten der Tätigkeiten = Lautes Denken
- Häufige und kurze Fragen stellen, die schnell von den Teilnehmern mit “Okay”, “Daumen hoch” oder “Daumen runter” beantwortet werden können. Regelmäßige Zustimmung für nächste Schritte und das gemeinsame Vorgehen einfordern.
Regeln zum menschlichen Miteinander im digitalen Raum
Für längere Termine und Workshops empfiehlt es sich unter den Teilnehmern ein Regelwerk für das gemeinsame Miteinander zu platzieren, auf das sich jeder beziehen kann - die Netiquette. Das Regelwerk kann geteilte Werte, wie auch Hinweise in Form von Do’s and Dont’s enthalten.
Vor allem aber sind hier Regeln zum wertschätzenden Miteinander enthalten, die jeden aktiv einbeziehen und statt Zoom Fatigue eine lebendige Zusammenarbeit ermöglichen.
Mischt euch ein und helft mit, vor allem unter den erschwerten Bedingungen im digitalen Raum ein achtsames Miteinander zu schaffen.
Ich hoffe, auch diese TinyLecture ist nützlich für euch und ich freue mich auf euch in der nächsten Lektion. Alle Lektionen findet ihr in unserem interaktiven Online-Kurs.
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