Warum Remote Work zu Frust und Konflikten führt

10.28.2021 02:55 PM - Von Jan Graf

Konflikte am Arbeitsplatz hat es schon immer gegeben, egal wie und wo wir arbeiten. Es gibt jedoch klare Gründe dafür, dass im Remote Kontext mehr Konflikte auftreten. Ein erster Schritt zur Vermeidung ist, sich diese Gründe bewusst zu machen. 

Konflikte am Arbeitsplatz haben diverse Ursachen und sind kein neues Phänomen. Neu sind aber die Effekte, die der wachsende Anteil von Homeoffice und Remote auf die Zusammenarbeit haben. Die Ursachen liegen in der Natur der virtuellen Zusammenarbeit. 

Ursachen für Frust und Konflikte in Online-Terminen

  • Das reduzierte Erleben und Wahrnehmen der Teilnehmer

  • Die höhere Teilnehmerzahl in virtuellen Terminen

  • Fehlende Struktur und Methodik

  • Ein fehlendes gemeinsame Regelwerk

  • Mangelnde Einbeziehung für Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung

Virtuelle Meetings sind Stress. Es besteht eine Diskrepanz zwischen dem Ort, wo wir uns körperlich befinden und dem Ort, wo wir virtuell zusammenarbeiten. Zudem fehlt ein Großteil der nonverbalen Kommunikation, was es schwieriger macht, einander korrekt zu verstehen. Wir befinden uns in kleinen, zweidimensionalen Videofenstern und können uns nicht riechen, nicht körperlich wahrnehmen und haben eingeschränkten Zugang zu Mimik und Gestik. Es kostet uns eine Menge Kraft, diese reduzierte Wahrnehmung zu kompensieren. 
Aufgrund des einfachen Zugangs zeigt sich bei virtuellen Terminen häufig eine höhere Teilnehmerzahl als bei Vor-Ort-Terminen. 

Die Menge an Teilnehmern erschwert eine ausgeglichene und gleichberechtigte Teilhabe aller oder schließt einzelne Teilnehmer sogar aus. 
Virtuellen Terminen fehlt es häufig an Struktur und Methodik, was leicht zu Frustration bei den Teilnehmern führen kann. Hier geht es um eine klare Zielstellung und passende Methoden, um diese gemeinsam zu erreichen. Nicht selten finden sich Teilnehmer in einem Termin, der kein Ziel hat oder kein Ergebnis produziert und letztlich als sinnlos empfunden wird. 

Virtuelle Termine brauchen ein gemeinsames, abgestimmtes Regelwerk, das z. B. Rollen setzt, Angebote zum persönlichen Austausch macht und Vorgaben enthält, was im Konfliktfall passiert. 

Wesentlicher Aspekt ist die aktive Teilhabe aller Teilnehmer. Monologe oder andauernde Diskussionen einzelner führen dazu, dass sich Teilnehmer ausgeschlossen fühlen. Hier ist eine frühe Einbeziehung geboten sowie aktivierende Methoden für die gemeinsame Arbeit und eine gemeinsame Entscheidungsfindung. 

Zusammenfassendstellen virtuelle Termine deutlich höhere Anforderungen an den Moderator und die Teilnehmer. Entscheidend für die Vermeidung von Konflikten im virtuellen Raum ist, die zwischenmenschliche Nähe der Vor-Ort-Termine auf virtuelle Termine zu übertragen. Ziel ist, dass wir uns gegenseitig menschlich wahrnehmen können, uns einbezogen fühlen und ein sinnvolles, geregeltes Teamwork entsteht. 


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Jan Graf